
Die Rückkehr in die Bündner Berglandschaft brachte viel Vorfreude mit sich. Das regnerische Wetter versuchte sein Bestes, sich dem entgegenzustellen. Wir liessen uns davon jedoch nicht beirren und verbrachten eine angenehme Vorbereitung. Die Strecke war in Ordnung aber technisch auch nicht besonders fordernd. Die vielen Höhenmeter machten das Rennen wiederum genug hart und im Elitefeld musste ich keine Angst vor Langeweile haben.
Ich liess mich von meinem Startplatz nicht aus der Ruhe bringen und versuchte zu Beginn nicht zu überdrehen. Ich konnte mich dementsprechend nicht weit Vorne platzieren, musste das aber auch nicht. Das Rennen verteilte sich über 7 Runden mit mehr als 1000 Höhenmeter. Mir blieb genug Zeit, mich zu quälen und mein Bestes zu geben. Ich konzentrierte mich in den Abfahrten und wurde bergab immer sicherer und schneller. Die langen Aufstiege versuchte ich möglichst regelmässig zu fahren und verliess meinen Rhythmus höchstens für den vordersten Platz in der Abfahrt. So konnte ich mehrmals meine Konkurrenz stehen lassen. Zufrieden bin ich besonders auf meine mentale Leistung, da es mir gelang, mich völlig auf mich und mein Bestes zu konzentrieren.
In der letzten Runde wurde ich noch kurz nervös, weshalb mir im Steingarten aufwärts ein Fehler passierte. Ich musste mit meinem linken Bein vom Pedal und kam gerade noch ohne Krampf davon. Es hiess ein letztes Mal «Alles geben» und so brachte ich einen siebzehnten Platz bei der Elite und einen siebten Platz in der U23 ins Ziel. Das Feld war stark und ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen. Nun folgen zwei Weltcups in Albstadt (DEU) und Nove Mesto (CZE) und danach ein Trainingslager mit der Nationalmannschaft. Darauf freue ich mich besonders und sehe es als Chance, endlich etwas Trainingsumfang aufholen zu können.