
Das letzte Qualirennen für die Europameisterschaften fand in Schneisingen statt. Die holprige Strecke verlangte uns Fahrern technisch und vor Allem physisch einiges ab. Die vielen Höhenmeter, eine Laufpassage, hohe Hürden und eine Spirale/Schnecke, machten die Strecke besonders interessant. Ich selbst hatte die Woche mit starken Rückenschmerzen und meinem Knie zu kämpfen. Aufs Wochenende hin, bekam ich das aber mehr oder weniger in den Griff und ich trat der heutigen Challenge zuversichtlich entgegen.
Ich durfte heute bereits aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen. Dies verhalf mir zu einer super Position in der ersten halben Runde. Ich hatte keine Mühe, das Tempo meines Vordermannes zu halten. Leider ging dieser daraufhin zu Boden, was mich viel Zeit kostete und mir den Anschluss an die Spitze verwehrte. Ich kann mir noch nicht genau erklären was es war, doch seit dann war es mir durchgehend schwindelig. Die Beine drehten perfekt, technisch passierten mir keine Fehler und von aussen habe es souverän ausgesehen, doch mir war auf gut deutsch «Kotzübel». Während der weiteren Aufholjagt, wurde ich an den Hürden ein zweites Mal gehindert und ich musste vom Rad gehen, doch damit war der Wurm dann draussen. Ich überholte und kämpfte, weit über meinem Limit. Gut möglich, dass das Kopfweh einem kleinen Sauerstoffmangel oder meinem Eisenmangel zugeschrieben werden darf, doch während dem Rennen war mir das egal.
Als es auf die letzten paar Meter ging und ich gerade eben noch den 6 platzierten überholt hatte, wurde es richtig spannend. Es ging auf die Hürden zu, die vor der Zielgeraden platziert wurden. Mir war klar, dass wenn einer diese springt und der andere nicht, das der Springende gewinnt. Interessant war es deshalb, weil ich keine Ahnung hatte, ob derjenige hinter mir, die Hürden springen würde. Ich hatte also die Wahl zwischen dem riskanteren Springen oder dem passiveren Laufen, mit der Gefahr, dass der Konkurrent springen würde. Ich entschied mich für meine Selbstsicherheit und die Übungsstunden, sprang sauber über die Hürden und durfte so den hervorragenden sechsten Rang bei der Elite einfahren. Über meine Leistung bin ich sehr glücklich und ich erhoffe mir damit, einen Platz an der EM gesichert zu haben.