
Dieser Rennbericht ist ganz besonders. Nicht nur weil ich ihn in der eiskalten Badewanne zuhause schreibe, sondern weil der Tag speziell schön und anstrengend war. Ich freute mich natürlich unglaublich auf mein Heimrennen und scheinbar taten dies auch viele Einheimische. Ich konnte mich kaum vorwärtsbewegen, ohne jemanden zu Grüßen, was herzerwärmend war. Die Strecke war trocken und wie immer physisch sehr anspruchsvoll. Heute startete ich zudem zum ersten Mal in der Elite, vor dem Heimpublikum. Es war mir eine große Ehre, als Mettmenstetter an den Start zu gehen.
Es wurde nach dem Schweizer Ranking aufgestellt und so konnte ich als Dritter einen Startplatz in der ersten Reihe aussuchen. Beim Startschuss haperte es ein wenig bei mir, weshalb ich etwa als fünfter in die Wiesenpassage einbog. Diese gefiel mir sehr und ich konnte mich bald auf der drei niederlassen. Den Effort, zu welchem mich die jubelnden Zuschauer trieben, büßte ich nach der ersten Runde schwer. Ich fiel bis auf die Acht zurück und tat mir schwer. Meine Schulter schmerzte stark von der Arbeit und ich hatte mit meinem Magen zu kämpfen. Ich war immer mehr froh um die Zuschauer, die das Letzte aus mir rauskitzelten. Mit ihrer Hilfe gelang es mir nämlich, mich zurück auf den fünften Platz zu kämpfen. Zwei Runden vor Schluss spürte ich deutlich, dass ich übers Limit ging, denn die Krämpfe in meinem Bein waren nicht mehr auszublenden. Ich erhöhte drastisch meine Kadenz und versuchte es so noch ins Ziel zu schaffen.
Mit aller Müh und dem letzten Korn durfte ich den fünften Platz und den Zürcher Meistertitel heimbringen. Insgeheim erhoffte ich mir ein Podest Platz, doch das lag heute nicht drin. Dennoch erfreue ich mich sehr an meiner Leistung und den vielen glücklichen Gesichter vor und nach dem Rennen. An dieser Stelle möchte ich herzlich Liam grüßen, der mir ein besonderes Lächeln ins Gesicht zauberte und meine Masseurin Sandra, die mir bereits die Schmerzen aus den Schultern schröpfte. Ich danke allen weiteren Anwesenden, die mich heute so tatkräftig angefeuert haben. Es war ein tolles Erlebnis! Ich freue mich nun bereits, nächsten Samstag von Straßburg berichten zu dürfen.
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