Nach einem sehr kraftraubendem, ermüdenden Überbetrieblichen Kurs reiste ich am frühen Freitagmorgen nach Albstadt. Den Umweg über den Flughafen belohnte uns mit einem negativen COVID Test, welchen wir für die Einreise und den Event einmal mehr vorweisen mussten. Dort angekommen ging es für mich auf in die schlammige Streckenbesichtigung. Die Strecke gefiel mir sehr und ich fühlte mich überragend in den Abfahrten. Etwas erschöpft von der Arbeit, doch motiviert wie immer, blickte ich dem heutigen Rennen entgegen.
Kaum erschien das grüne Licht, legten sich die ersten Mitstreiter auf den Boden. Selbstverständlich musste auch ich erstmals um diesen Haufen fahren, bevor ich dann auf der Startgeraden viele Körner verschiessen musste, nur um dort ins Rennen zu starten, wo man auch hätte starten sollen. So fuhr ich bereits völlig blau in den Startaufstieg, was mich richtig Plätze kostete. Ich hatte auch das Gefühl, noch etwas kalte Beine zu haben, was sich wenig später bestätigte.
Kaum rüttelte es mir in den Abfahrten die Beine warm, fand ich einen guten Rhythmus. Taktisch und technisch, bin ich eines meiner besten Rennen gefahren. Ich verschoss nur dort Körner, wo es keinen anderen Weg gab und investierte in die Sektionen, wo ich leicht und viele Fahrer gleichzeitig überholen konnte. Ich blieb also ruhig und konnte immer mit viel Schwung und Zug fahren. So arbeitete ich mich stetig nach Vorne und liess, bis auf einen Fahrer am Schluss, niemanden mehr an mir vorbei, ohne diesen danach wieder hinter mir zu lassen. Die Abfahrten nutzte ich hervorragend, um mich zu erholen und doch konnte ich nicht selten Abstand nach hinten gewinnen, respektive an die vordere Gruppe anschliessen.
So schaute ich im Ziel dem 59. Platz entgegen und nun muss ich mich damit abfinden. Ich denke, dass der vorherige Satz ambitioniert ist, da dies immerhin mein erstes Jahr im U23 Jahr ist und wir von einem Weltcup sprechen. Viele der Konkurrenten haben die Sorgen von strengen ÜK, einem strengen Arbeitstag oder organisatorischen Meisterwerken hinter sich oder noch nie kennengelernt. Trotzdem sehe ich noch Dinge, die ich verbessern kann und so blicke ich nun mit Vorfreude in die Zukunft. Ich vertraue fest darauf, dass mir das Alles, mit der Zeit zugutekommen wird. Vielleicht auch schon nächste Woche am Weltcup in Nové Mesto:)