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Langendorf


Mein Lieblingswetter erwartete mich in Langendorf. Ich freute mich riesig, auf die aufregende Strecke, die schwierigen Bedingungen und das starke Fahrerfeld.

 

Ich durfte mich in der ersten Runde in der Top 5 aufhalten. Die zwei ersten Mitstreiter sahen wir aber bald nicht mehr. Meine Beine waren zu Beginn noch etwas kalt aber ich verliebte mich völlig in die nassen Bedingungen und drehte auf. Die Abfahrten machten Spass und ich fand meinen Rythmus. Mein Lockout machte mir zunehmend Probleme, doch das schien im Matsch üblich zu sein. Ich war das ganze Rennen auf Platz 3-6, je nachdem wie sich das Rennspektakel entwickelte. In der letzten Runde waren wir noch zu dritt, als wir um den dritten Platz kämpften. Schon seit der zweiten Runde spürte ich, dass auch meine Bremsen nachliessen, doch das versuchte ich auszublenden. In meinem Kopf blendete ich alles bis auf meine Bestleistung aus und trat die Pedale so schnell ich konnte. Trotz wenig Bremsleistung fühlte ich mich wohl in der Abfahrt. Als ich eine halbe Runde vor Schluss auf dem dritten Zwischenrang in die Abfahrt schoss, betätigte ich schon von Anfang an meine Bremsen. Mit beiden Hebeln am Griff angeschlagen merkte ich, dass ich trotzdem nur noch schneller wurde. Mein Teamkollege, welcher nach dem Rennem mit mir sprach und hinter mir fuhr, meine dass meine Schuhe sogar Funken gesprüht hätten, als ich verzweifelt versuchte mit den Füssen zu bremsen. Am Schluss entschied ich mich, den Matten auszuweichen und ab in die Hecke zu rasen, einen anderen Ausweg sah ich nicht mehr. Ohne Bremsen und mit defekter Federung, einer verletzten linken Hand und kleinen Schrammen war es leider zu gefährlich um weiterzufahren. Sogar bergauf konnte ich nicht mehr bremsen und musste vom Rad springen. Ich lief also zurück ins Ziel und schaute zu, wie der 3te Platz an meinen Team Kollegen Roman Holzer ging, was mich wenigstens etwas aufmunterte.

 

Ich hätte zu gern um diesen Platz gekämpft, doch auch Glück muss man manchmal haben. Ich habe alles gegeben was ich hatte und meine Beine waren Top. Mein Glück heute war, dass ich nicht schlimmer gestürzt bin. Nun hoffe ich, dass mich das nicht um die Qualifikationen bringt, doch davon auszugehen ist es. Falls es so wäre, freue ich mich sehr auf eine spannende Quer Saison!